Montag der 28.11.2011
Wie immer machte ich ganz gemütlich den ARCUS fertig. Das Wetterbriefing sagt so lala Wetter voraus. Also nur zum üben einen Flug ausgeschrieben.
Um kurz vor 12:00 Uhr lok bin ich dann gestartet. Der ARCUS geht super gut aus der Pfanne raus. Die elektronische Regelung der Einspritzung macht sich hier sehr gut. Bitterwasser liegt 1250m über MSL und ordentlich warm ist beim Start ebenfalls.
Der erste Schenkel ging wieder Richtung Gollschau im Nordwesten. Zuerst, wie immer, blau. Aber bereits gutes Steigen. Nach ca. 100km war ich dann an den Wolken. Diese hörten aber schnell wieder auf, da die Seebrise doch sehr weit vom Westen herein drückte. Also umgedreht und als nächstes Ziel Aminius im Osten gewählt. Dieser Schenkel lief unglaublich gut. 255km mit einem Schnitt von 155km/h. Der ARCUS rennt fantastisch.
Kurz vor Aminius sank die Basis fast schlagartig von 4.700m auf unter 4.000m ab und es war Regen im Osten zu sehen. Das schöne an der OLC Fliegerei ist ja, dass man dort nicht rein fliegen muss. Also abgedreht nach Südwesten. Nächstes Ziel Gibeon.
Auch dieser Schenkel war prima. Gutes Steigen und mit 4.500m auch eine angenehme Arbeitshöhe. 206km mit einem 132km/h Schnitt.
Von Gibeon aus sah ich im Norden eine Wolkenaufreihung stehen. Sollte das wieder eine Konvergenz sein? Also bin ich von Gibeon aus Richtung Norden geflogen. An den Wolken angekommen fand ich zuerst nicht so recht die Aufwindspur, ich musste sehr oft kurbeln und eine richtige Konvergenz war es auch nicht. Es wurde ein Regenschauer. Endlich hatte ich die Spur gefunden und konnnte im Geradeausflug nach Norden düsen. Sehr nahe am Regen, Sehr weit im schwarzen, war es sehr kalt.
Das Problem war jetzt allerdings, dass der Schauer, der rechts von meinem Flugweg stand, den Weg nach Bitterwasser versperrte. Also vorichtig und früh genug wenden um dann weit im Süden den Schauer zu umfliegen und von dort nach Hause zu fliegen. So weit der Plan!
Plötzlich piepste es sehr aufringlich im Flugzeug. Der Sauerstoff war alle. Vor dem Start hatte ich in der 3 Liter Flasche noch 69 bar Druck drin. Das war offensichtlich zu wenig. Also meine komfortable Höhe von 4.700m verlassen. Die nächste Möglichkeit nach links durch den Schauer und ab nach Hause. Die Endanflughöhe reichte. Der OLC Zähler zeigte 840km. Mann, das müsste doch zu machen sein, da eine 900 draus zu machen.
Den letzten Schenkel habe ich dann über Bitterwaser hinaus geflogen und sah eine kleine Wolke östlich von Bitterwasser. Wenn diese noch mal ziehen würde, könnte ich diesen Schenkel noch erweitern. Aber so spät Abends??
Und sie zog doch! Sogar sehr gut. Ein mittleres Steigen von 1,2 m/s und das kurz vor Sonnenuntergang. Das ist Namibia. Also den Schenkel noch weiter geflogen bis die 900 angezeigt wurden. Dann umgedreht und mit sehr komfortabler Höhe den Endanflug nach Hause, gegen einen wunderschönen Sonnenuntergang. Das sind Gefühle, die nur der Segelflieger kennt.
Um 19:21 also zwei Minuten nach Sonnenuntergang und 13 Minuten vor "Last Landing" bin ich gelandet.
Ein super schöner Flugtag!!!
Fazit
Flugzeit 7h 24min
Strecke 908 OLC km
FAI Dreieck 692km
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Ein glücklicher, zufriedener aber abgekämpfter Pilot |
Hier der Flug:
http://www.onlinecontest.org/olc-2.0/gliding/flightinfo.html?flightId=-345936241