01.11.2014
Der Hinflug verlief völlig unspektakulär. Wie bereits im vorherigen Post geschrieben, bin ich bis 11.11.2014 alleine unterwegs. Ich traf auf dem Flughafen noch zwei Fliegerkameraden, Josef und Bernd, die ich im Auto mitnehmen wollte, da ich ja einen Leihwagen gebucht hatte. Auch die Übernahme des Leihwagens war wie gewohnt problemlos. Aber auf der Fahrt nach Bitterwasser passierte es dann.
Zirka 2 bis 3 km vor dem Ort Uhlenhorst (drei Häuser) zog das Auto auf der Schotterstraße plötzlich stark nach links. Oha ein Plattfuß, dachte ich. Aber alle Reifen hatten vollen Luftdruck. Jedoch das linke Vorderrad hatte einen Sturz von ca. 10 Grad. Einmal dran wackeln und es war klar, irgendetwas war an der Radhalterung gebrochen. An ein Weiterfahren war nicht zu denken.
Es war nicht mehr weit nach Bitterwasser. Mit dem Auto ca. 15 Minuten, aber zu Fuß nicht machbar. Also Handy raus und versuchen in Bitterwasser anzurufen. Funkloch!!
Zum Glück hatte ich das Satellitentelefon in meinem Rucksack und so konnte ich die Funktionalität gleich testen. Es stellte sich heraus, dass es gar nicht so einfach ist das Display in der prallen Sonne abzulesen und innerhalb des Autos funktioniert ein Satellitentelefon nicht. Aber nach kurzer Zeit hatten wir Stefan in Bitterwasser an der Leitung und er sagte uns zu, so schnell wie möglich Jemanden zu schicken. Nach einer dreiviertel Stunde (einer kleinen Ewigkeit in der prallen Sonne) kam Rainer und wir haben das Gepäck umgeladen und sind mit Ihm nach Bitterwasser gefahren, nicht ohne vorher den Vermieter anzurufen und ihm die Misere mitzuteilen.
In Bitterwasser die nächste schlechte Nachricht. Allem Anschein nach wurde ein Container beim Umladen, wo auch immer, fallen gelassen. An drei Flugzeugen (Gott sei Dank nicht an unserem ARCUS) sind die Querruder beschädigt und bei einer DG800 ist der Rumpf hinten, unten aufplatzt. Zum Glück ist Bernd Mangold von Schempp Hirth hier und kann das reparieren. Vielen Dank an Bernd.
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Bernd nimmt es sportlich. |
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Florian, Bernd und Jeremias |
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Werkstatt unter freiem Himmel. Da ist genau die richtige Temperatur zum Harzen. |
Und dann das nächste Problem. Wir hatten keine Überfluggenehmigungen. Zum Verständnis: In Namibia gibt es auch einen erheblichen Bürokratismus. Schließlich war das ja mal deutsche Kolonie und irgend etwas muss ja hängen bleiben. In den Vorjahren war es nie ein Problem diese Genehmigung zu bekommen. Die Verhandlungen, besonders wegen der Nutzung des Luftraumes, wurden mit der Flugsicherung (DCA) geführt und das Militär (so weit wir wissen hat die Luftwaffe zwei Hubschrauber) hatte die Überfluggenehmigung abgehakt.
Aber dieses Jahr verweigerte sich das Militär und wollte alles ganz genau wissen. Nachdem eine Abordnung von sechs Personen alle drei Segelflugzentren besucht hatte wurde dann die Genehmigung schlussendlich doch erteilt. Leider nur für 30 Tage. Aber die Beamten müssen ja schließlich Arbeit haben. So betrachten wir das als eine Art Entwicklungshilfe.
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Die Überfluggenehmigung |
So jetzt dürfen wir also fliegen! Aber, jetzt ist das Wetter schlecht geworden und im Moment regnet es, was für Anfang November völlig ungewöhnlich ist. Na ja, das gibt Zeit mal nach dem WLAN Netz zu schauen und es zu optimieren. Mein Auto ist übrigens repariert auch wieder hier.